Das auch im Umfeld des Bauhauses praktizierte Konzept Form follows function nahm Wagenfeld ernst. Häufig entwickelte er mehrere Designentwürfe und ließ sie von Praktikern überprüfen, so dass er die beste Form für die geplante Funktion herausarbeiten konnte. Hinzu kam, dass seine Gestaltung zuweilen multifunktional war[19], so kann man beispielsweise mit seiner Teekanne (1931) den Tee direkt zubereiten und den gläsernen Eierkocher (1933) zum Servieren von Speisen verwenden. Mit seinen künstlerischen Prototypen für die Industrie, die in enger Kooperation von beiden Seiten entstanden, wollte er alle Schichten der Gesellschaft, auch die ärmeren, erreichen. Jede Form und jedes Material sollte mit gleicher Gründlichkeit bearbeitet werden. Wagenfeld gestaltete auch sein privates Umfeld nach der Devise „vom richtigen Leben mit den richtigen Dingen".
Der Nachlass wird durch die 1993 gegründete Wilhelm Wagenfeld Stiftung im Wilhelm-Wagenfeld-Haus in Bremen bewahrt und ausgestellt, nachdem der Designer ihn seiner Geburtsstadt 1988 angeboten hatte. Das Haus ist Sitz, Ausstellungs- und Veranstaltungsplattform des Design Zentrums Bremen, der Wilhelm-Wagenfeld-Stiftung und der Gesellschaft für Produktgestaltung.
Für die nach Plänen Hans Scharouns gebaute Johanneskirche in Altenbochum gestaltete Wagenfeld 1968 sieben Altarleuchten. Die Berufliche Schule für Gestaltung Wilhelm-Wagenfeld-Schule in Bremen orientiert sich in der gestalterischen Ausbildung der Schüler an den Werken und Leitideen von Wilhelm Wagenfeld. Zum Gedenken an sein Wirken bei den Vereinigte Lausitzer Glaswerken wurde in Weißwasser/Oberlausitz nach der Wende die frühere Wilhelm-Pieck-Straße in Professor-Wagenfeld-Ring umbenannt. Zudem wurde ihm postum 2016 die Ehrenbürgerwürde der Stadt verliehen.
Quelle: wikipedia.org