Zustand

Jahrelanger Leerstand und Vernachlässigung durch wechselnde Eigentümer, gepaart mit dem verbreiteten Image eines inzwischen „obsoleten", weil sachlich-schlichten Lagerbaus "ohne Bedeutung", haben dem Gebäude arg zugesetzt. Erst seit der Übernahme durch den Verein gibt es Bemühungen zur Sicherung und Erhaltung. Erste Etappen der Gebäudesicherung konnten in den Jahren 2020-22 erreicht werden - so die Sicherung des Daches und der Fassade des Hochlagers. Die Anstrengungen des Vereins um finanzielle Unterstützung für weitere Schritte - u.a. die Sicherung der Versandhalle - dauern an.

Der Zustand des Neufert-Baus, der seit Anfang der 1990er Jahre leer stand, erforderte dringenden Handlungsbedarf: Das Dach und die Dachentwässerung waren weitestgehend zerstört, so dass es zu großflächigen Durchnässungen in allen Geschossen gekommen ist. Ein Teil des vertikalen Glasfensterbandes an der Südfassade war eingestürzt, viele Fenster an der Ost- und der Westfront defekt. Einigen Stützen fehlte zudem die Kraftschlüssigkeit, sodass die Gefahr bestand, dass Gebäudeteile abgehen.

Da das Lagergebäude zur Erbauungszeit für eine sehr hohe Nutzlast (Verkehrslast) von 1.000 kg/m² dimensioniert wurde, hat die Konstruktion offensichtlich genug „ statische Reserven" – was jedoch kein dauerhafter Zustand für ein Industriedenkmal sein kann.

Nachdem die Hülle des Lagerhauses bis Anfang 2023 gesichert wurde, ist das Gebäude endlich wieder "trocken". Strom liegt an, Wasser und Heizung vorläufig nicht.

Dennoch kann das Gebäude, vor allem der "Saal" im Erdgeschoss, für Kunst und Veranstaltungen erprobt und genutzt werden. Der erste "Akt" dieser Art war das Bauhaus100-Stadttheater "Modellfall Weisswasser" 2019.

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